Versorgung im Alter - FDP Vorschlag zielt ins Leere

27. Februar 2021

Momentan dreht sich die politische Diskussion fast ausschließlich um die Corona-Pandemie. Da ist es nicht ganz einfach, mit einem anderem Thema Gehör zu finden.

Die kleine Oppositionspartei FDP, auch „Partei der besser Verdienenden“ genannt, macht sich Sorgen um die Altersversorgung und schlägt vor, die gesetzliche Rentenversicherung durch Erträge aus Aktienanlagen mit zu finanzieren.

Unsere Form der gesetzlichen Rentenversicherung basiert auf dem „Generationenvertrag“. D.h. die z.Zt. Berufstätigen zahlen die Renten für Rentnerinnen und Rentner. Diese Altersvorsorge findet weltweit Anerkennung und hat Kriege und Inflationen überstanden. Einen Teil der Kosten der Wiedervereinigung hat sie ebenfalls finanziert. Nicht weg zu diskutieren ist, dass die Anzahl der Einzahler sinkt und die Zahl der Leistungsempfänger steigt. Ein Problem das aber zu bewältigen ist. Eine teilweise Finanzierung über den Kapitalmarkt würde dieses Problem n i c h t lösen. Immer wieder wird gefordert, die Beamten in die gesetzliche Rentenversicherung ein zu beziehen. Seltsamerweise ist kaum die Rede von vielen Angehörigen der Freien Berufen mit eigener Altersversorgung. Wollte man diese Berufsgruppen mit einbeziehen, wäre ein Bestandsschutz wohl unumgänglich. Eine Auswirkung auf die gesetzliche Rentenversicherung wäre erst in vielen Jahren wirksam. Das sollte bei einer objektiven Betrachtung mit ein bezogen werden.

Da die Beiträge der Beschäftigten nicht ausreichen, um die laufenden Renten zu bezahlen, springt der Steuerzahler mit dem Bundeszuschuss von z.Zt. 100 Milliarden pro Jahr ein. Dabei darf nicht vergessen werden, dass damit die Rentenversicherung für fremde Leistungen, z.B. die „Mütterrente“, entschädigt wird.

Der Vorschlag der FDP zielt in's Leere, denn eine Garantie, dass Aktien immer Gewinne abwerfen gibt es nicht. Die letzte Finanzkrise ist noch nicht so lange her.

Das Ganze ist nicht mehr als ein lukratives Geschäftsmodell für die Finanzwirtschaft und dafür ist die gesetzliche Rentenversicherung vollkommen ungeeignet.

Hans Dötsch, Vorsitzender AG 60+, Bayreuthland

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