Schaut nicht weg! Bleibt nicht ruhig!

28. Januar 2021

Am 27.Januar jährte sich zum 76-mal die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee.

Auschwitz war das besonders berüchtigte Konzentrationslager der Nazis. Aber nicht nur hier, sondern an vielen Orten im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten, wurden Menschen gequält, gefoltert, unter menschenunwürdigen Bedingungen eingesperrt und in die Gaskammern geschickt.

Rund sechs Millionen Juden aus vielen Ländern Europas wurden von den Nazis grausam ermordet. Junge Menschen, alte Menschen und Kinder. Nur weil sie einer anderen Religion angehörten mussten sie sterben. Sie wurden Opfer einer wahnsinnigen Ideologie.

Auch nach 76 Jahren dürfen wir nicht vergessen, was Menschen anderen Menschen antun können. Insgesamt dürfen wir die zwölf Jahre Nazi-Diktatur nicht vergessen und mit Herz und Verstand unsere demokratische Grundordnung verteidigen.

Auch müssen wir in Erinnerung behalten, dass viele der SS-Größen, nach dem Krieg, nicht zur Verantwortung gezogen wurden. Ohne den sozialdemokratischen Oberstaatsanwalt Fritz Bauer wäre es vermutlich auch nicht zum Auschwitz-Prozess gekommen.

Nach den Ereignissen, die mit Worten kaum treffend bezeichnet werden können, gibt es wieder offenen Antisemitismus in Deutschland. Juden werden angepöbelt und beleidigt und es ist noch nicht lange her, da wollte ein Attentäter in Halle, betende Menschen in der dortigen Synagoge ermorden.

Ich bitte alle Mitbürgerinnen und Mitbürger, schaut nicht weg, wenn jüdische Mitmenschen beleidigt werden. Bleibt nicht ruhig, wenn dreckige Witze erzählt oder abfällige Äußerungen gemacht werden. Widersprecht jeder/jeden der den Holocaust verniedlichen oder gar abstreiten will.

Es darf nicht dazu kommen, dass unsere jüdischen Mitbürger unser gemeinsames Land verlassen, weil sie Angst haben.

Hans Dötsch, Vorsitzender AG 60+ Bayreuth Land

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