35 Jahre alt, Doktor der Politikwissenschaften, Vorsitzender der SPD sowie Stadtrat in Nürnberg und seit ein paar Wochen Vizegeneralsekretär der BayernSPD. Als Kind eritreischer Einwanderer hatte Nasser Ahmed trotz dieser beeindruckenden Vita sicherlich zahlreiche Untiefen in seinem Leben umschiffen müssen. Bei einer seiner Reden sagte er kürzlich, er wisse was es heißt arm zu sein und nicht dazuzugehören, quasi ein Außenseiter zu sein. Aber genauso sehr habe er in Deutschland Solidarität erfahren und eine Chance bekommen. Die Chance, durch ernst gemeinte Integration den Aufstieg durch Bildung hinzukriegen, ohne auf ein reiches Elternhaus angewiesen zu sein.
Der Grundstein für eine politische Heimat in der SPD wurde so gelegt, denn gerade die Politik der SPD sei es gewesen, die ihm diese Chance ermöglichte. Um mehr über einen der Hoffnungsträger der SPD in Bayern zu erfahren und mit ihm ins Gespräch zu kommen, lud ihn der SPD-Ortsverein Mistelbach kurzerhand zu einem Gesprächsabend im Sportheim ein.
„Wir treten an für Vernunft statt Hetze, für Zukunft gestalten statt zu spalten!“, leitete Nasser Ahmed seine Rede mit Blick auf die Demonstration in Erding seine Rede ein. „Angeblich ging es um Heizungen: Klimaschutz und Politik. Aber in Wirklichkeit ging es da um alles: Um Anerkennung von Fakten. Um Zusammenhalt. Und um unsere Demokratie. Kritik an Gesetzen ist das eine.
Aber wenn ein stellvertretender Ministerpräsident von einer angeblichen schweigenden Mehrheit spricht, die sich die Demokratie zurückholen muss, dann ist eins klar: Aiwanger redet nicht wie „am Stammtisch”, sondern Aiwanger redet wie ein Rechtsextremer!“
CSU und Freie Wähler würden Ängste schüren und Unwahrheiten verbreiten. Das sei keine verantwortungsbewusste Regierungspolitik. „Wir werden als SPD dagegenhalten und die Themen in den Vordergrund stellen, die den Menschen wichtig sind. Und das ist eben nicht Gendern, sondern bezahlbare, saubere Energie, genügend Kita-Plätze und bezahlbare Wohnungen. Wir wollen über die realen Probleme der Menschen sprechen und nicht über rechte Kulturkampf-Themen.“
Die Gelegenheit, sich kurz vorzustellen, nutzte auch der Bayreuther Landtagskandidat Halil Tasdelen. Er wolle sich für den tatsächlichen Bau von bezahlbaren Wohnungen, einen besseren ÖPNV und für Bildungspolitik einsetzen, in der es um Digitalisierung, kleine Klassengrößen, Inklusion und mehr Lehrkräfte geht.