Der schwarze Sonntag, 14.10.2018 - Gedanken von Hans Dötsch zum Wahlausgang

06. November 2018

Dass es schlimm kommen könnte, war allen Mitgliedern und Anhängern der SPD klar. Doch eine Katastrophe mit 9,7 % hatte wohl niemand erwartet.

Gedanken und Forderungen von Hans Dötsch - Kreisvorsitzender AG 60+ :

Sollen wir nun einzeln schlapp machen oder gemeinsam neu aufstehen, quasi wie Phönix aus der Asche. Auch wenn oft die Schmerzgrenze schon überschritten ist, gemeinsam auf zu neuen Ufern, nur das kann die Devise sein.

Natürlich ist nach solch einem Wahldebakel Kritik nicht nur erlaubt, sondern dringend erforderlich. Es ist eine alte Weisheit, wer mit dem Zeigefinger auf andere zeigt, nimmt in Kauf, dass drei Finger auf ihn zeigen.

Also prüfe sich zunächst jede/jeder selbst anhand einer Wahlcheckliste.

Habe ich Geld für den Wahlkampf gespendet?

Habe ich plakatiert und/oder Flyer verteilt?

Habe ich für die SPD im Verwandten-und Bekanntenkreis und am Arbeitsplatz für die SPD geworben?

Habe ich mich für Aktionen zur Verfügung gestellt, z.B. Infostand?

Habe ich die Versammlungen unserer Partei besucht?

Habe ich mich um Briefwahlen gekümmert?

War ich ausreichend in den sozialen Medien unterwegs?

Es ist nicht jeder und jedem möglich, alles abzudecken, aber abzugleichen, was hätte ich tun können und was habe ich getan, schadet sicher nicht.

Lag es an den Themen? Ich habe mir die 12 Programmpunkte noch einmal angesehen uns sage, sie waren richtig.

Wohnen muss bezahlbar sein, Familien finanziell stärken, Fairness und Chancen auf dem Arbeitsmarkt, Gesundheit und Pflege verlässlich und überall, unsere Schulstandorte-Garantie, kostenfreie Mobilität für jung und alt, Polizei stärken, Freiheitsrechte verteidigen, weltoffenes Bayern, beste Bildung, Gleichstellung verwirklichen, Natur und Klima schützen und Bayern im Herzen Europas.

Zu unserer Spitzenkandidatin, Natascha Kohnen. Wir können dankbar sein, wenn sich überhaupt jemand findet, der diesen Horrorjob übernimmt. Was ich im Internet über ihren Wahlkampf mit bekommen habe, war das ein ganz enormer Einsatz. Wenn ich jetzt höre, das Format habe nicht gestimmt, dann frage ich mich, warum ist das erst jetzt aufgefallen.

Unser Problem war, wir sind mit unseren Themen nicht durch gedrungen.

Natürlich hat der Zustand der GroKo uns geschadet. Bei genaueren Hinsehen stellen wir fest, der Herr Innenminister Seehofer hat sich, wie nichts anders zu erwarten, als Störenfried erwiesen. Welche Linie er verfolgt, war ihm vermutliche selbst nicht immer klar. Dass sich dieser Mann ändert, darf bezweifelt werden. Daraus schließe ich, so lange er in Amt und Würden ist, gibt er keine Ruhe. Entweder er er geht oder die Kanzlerin muss ihm endlich die Grenzen aufzeigen.

Es stellt sich natürlich die Frage, ob es richtig war in die GroKo ein zu treten. Es war keine Liebesheirat und hätte Herr Lindner von der FDP nicht kläglich versagt, hätten wir diesen Weg nicht gehen müssen. Wer glaubt, wir steigen aus und dann wird alles gut, den kann ich nur warnen. Wenn es zu Neuwahlen kommen sollte, frage ich mich schon, wer denn vor Ort diesen Wahlkampf führen soll.

Wir müssen insgesamt wieder sozialdemokratischer, lauter und frecher werden.

Ich erwarte ein deutliches Abrücken von der verdammten Agenda 2010. Dieses Machwerk hat genug Schaden angerichtet.

In der Dieselaffäre muss unsere Partei jetzt endlich Dampf machen und zeigen wer die Bundesrepublik regiert, die Bundesregierung und nicht die Manager der Autokonzerne. Die Betrüger müssen endlich zur Kasse gebeten werden.

Oft schon versprochen und noch immer nicht eingehalten, eine Sprache die Menschen verstehen.

Den früheren SPD-Größen rate ich, ihrer Partei wenigstens in dieser schwierigen Zeit einen Gefallen zu tun und das Maul zu halten.

Wir sind schwer gestürzt, aber wir haben die Kraft wieder auf zu stehen. Sollen die Aufgaben der Zukunft und der Gegenwart sozial und ökologisch gelöst werden, geht das nur mit der SPD.

Hans Dötsch, Kreisvorsitzender 60+

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