SPD-Landtagsabgeordnete diskutierten mit Bürgermeistern über Chancen und Probleme
Auf dem kommunalpolitischen Empfang in Bischofsgrün, zu dem die SPD-Landtagsfraktion geladen hatte, wurde rege diskutiert. Über das Fichtelgebirge, die Grenzregionen zur Tschechischen Republik, welche Zukunftsperspektiven die Gemeinden haben, aber auch über die Probleme in der Region und wie man einen Abwärtstrend abwenden kann. Dabei wurde klar: Die Fichtelgebirgsregion will nicht jammern, sondern selbstbewusst auftreten, auch in München, wo die Fäden zusammenlaufen. „Die Enquete-Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Bayern“ will hier ganz gezielt helfen“, sagt Dr. Christoph Rabenstein, stellvertretender Vorsitzender der Kommission im Bayerischen Landtag. Sie hat 2014 ihre Arbeit aufgenommen und sich zum Ziel gesetzt, Handlungsanweisungen für die Staatsregierung erarbeiten, um dieses Ziel, das in der Bayerischen Verfassung verankert ist, zu erreichen. Deshalb sind die SPD-Mitglieder der Kommission auch jeden Monat in einem anderen Bezirk unterwegs, um sich einen Überblick über die Probleme der schwächelnden Regionen zu verschaffen – zum zweiten Mal nun im Fichtelgebirge.
ie Gemeinden attraktiv halten für die Menschen, die dort aufwachsen und leben, aber auch für den Tourismus, der für viele Gemeinden beinah schon eine Lebensader darstellt – das sind Schlüsselpunkte für die Gemeinden im Fichtelgebirge. Beispiel Bischofsgrün: Hier steht ein 25 Jahre alter Skilift hinauf zum Ochsenkopf, der das ganze Jahr über im Betrieb ist, aber für die modernen Ansprüche des Tourismus nicht mehr ausgelegt ist. Behindertengerecht ist er nicht, auch dürfen Kinder unter 13 Jahren nicht ohne Begleitung eines Erwachsenen mit dem Lift fahren. „Man kann sich vorstellen, dass hier Probleme auftauchen. Wir sind – für Skischulen oder Schulausflüge – ein interessantes Wintersportziel, müssen aber hart daran arbeiten, dass wir nicht an Attraktivität verlieren“, sagt Bischofsgrüns Bürgermeister Stephan Unglaub. Die Lösung: Ein Neubau mit einem Kabinenlift. Die Wirtschaftlichkeit wurde bereits geprüft, doch an eine Realisierung ist nicht zu denken, denn hierfür wären erhebliche Fördermittel nötig, also Geld, das vom Freistaat kommen müsste. „Für viele Orte im Fichtelgebirge ist der Tourismus keine freiwillige Leistung, sondern eine Pflichtaufgabe. Darum wäre es wichtig, dass es für manche Gebiete Ausnahmeregelungen gibt, damit diese Gemeinden gesondert gefördert werden“, sagt Unglaub.
Ein funktionierender, öffentlicher Personalverkehr sei genauso wichtig, wie ein guter Ausbau des „schnellen“ Internets im Fichtelgebirge. Und hier sieht Harald Schlegel, Bürgermeister von Gefrees, Nachbesserungsbedarf vonseiten der Landesregierung. Denn Klein- und Großgemeinden werden bei der Förderung, die bis zu eine Million Euro betragen kann, gleich behandelt. Das bedeutet für Gefrees, dass die Höchstfördersumme bei weitem nicht ausreiche, so Schlegel in der Diskussionsrunde, die am Mittwochabend mit den Landtagsabgeordneten Christoph Rabenstein, Inge Aures, Annette Karl und Klaus Adelt in Bischofsgrün stattfand.
Auch ein wichtiger Punkt, den die Abgeordneten in München voranbringen wollen: Die Ansiedlung einer Hochschule in Marktredwitz – in Kooperation mit der tschechischen Nachbarstadt Eger. Ein Schwerpunkt des Studienangebots könnte in den Bereichen Tourismus und Pflege liegen, so Rabenstein. Dies könne für die Grenzregion ein Signal sein, denn man sehe, wie positiv sich die Hochschulansiedlung in Bayreuth und die außeruniversitären Forschungsinstitute auf die Stadt und die Region ausgewirkt haben.ie Gemeinden attraktiv halten für die Menschen, die dort aufwachsen und leben, aber auch für den Tourismus, der für viele Gemeinden beinah schon eine Lebensader darstellt – das sind Schlüsselpunkte für die Gemeinden im Fichtelgebirge. Beispiel Bischofsgrün: Hier steht ein 25 Jahre alter Skilift hinauf zum Ochsenkopf, der das ganze Jahr über im Betrieb ist, aber für die modernen Ansprüche des Tourismus nicht mehr ausgelegt ist. Behindertengerecht ist er nicht, auch dürfen Kinder unter 13 Jahren nicht ohne Begleitung eines Erwachsenen mit dem Lift fahren. „Man kann sich vorstellen, dass hier Probleme auftauchen. Wir sind – für Skischulen oder Schulausflüge – ein interessantes Wintersportziel, müssen aber hart daran arbeiten, dass wir nicht an Attraktivität verlieren“, sagt Bischofsgrüns Bürgermeister Stephan Unglaub. Die Lösung: Ein Neubau mit einem Kabinenlift. Die Wirtschaftlichkeit wurde bereits geprüft, doch an eine Realisierung ist nicht zu denken, denn hierfür wären erhebliche Fördermittel nötig, also Geld, das vom Freistaat kommen müsste. „Für viele Orte im Fichtelgebirge ist der Tourismus keine freiwillige Leistung, sondern eine Pflichtaufgabe. Darum wäre es wichtig, dass es für manche Gebiete Ausnahmeregelungen gibt, damit diese Gemeinden gesondert gefördert werden“, sagt Unglaub.
Ein funktionierender, öffentlicher Personalverkehr sei genauso wichtig, wie ein guter Ausbau des „schnellen“ Internets im Fichtelgebirge. Und hier sieht Harald Schlegel, Bürgermeister von Gefrees, Nachbesserungsbedarf vonseiten der Landesregierung. Denn Klein- und Großgemeinden werden bei der Förderung, die bis zu eine Million Euro betragen kann, gleich behandelt. Das bedeutet für Gefrees, dass die Höchstfördersumme bei weitem nicht ausreiche, so Schlegel in der Diskussionsrunde, die am Mittwochabend mit den Landtagsabgeordneten Christoph Rabenstein, Inge Aures, Annette Karl und Klaus Adelt in Bischofsgrün stattfand.
Auch ein wichtiger Punkt, den die Abgeordneten in München voranbringen wollen: Die Ansiedlung einer Hochschule in Marktredwitz – in Kooperation mit der tschechischen Nachbarstadt Eger. Ein Schwerpunkt des Studienangebots könnte in den Bereichen Tourismus und Pflege liegen, so Rabenstein. Dies könne für die Grenzregion ein Signal sein, denn man sehe, wie positiv sich die Hochschulansiedlung in Bayreuth und die außeruniversitären Forschungsinstitute auf die Stadt und die Region ausgewirkt haben.