Weihnachten

Weihnachtsgrüße
Sonja Wagner

22. Dezember 2019

Weihnachten - Sind das nur noch die Anhängsel an das Wort Weihnachten. Karten, Kerzen, Braten, Stollen, Plätzchen und auch Geld, die zählen?

Haben wir vergessen, um was es sich wirklich dreht?

Rund 2000 Jahre ist es her, so genau ist das nicht überliefert. Jesus kam unter ganz erbärmlichen Umständen zur Welt. Schon bald musste er mit seiner Familie die Flucht antreten, weil man ihm nach dem Leben trachtete.
Dieses Schicksal wiederholte sich seither millionenfach. Auch In der Gegenwart leiden Menschen darunter. Es ist einfach faszinierend, dass ein Stern, der von Bethlehem, das Elend überstrahlt. Wohl dem, der in der Lage ist, diesen Glanz im Herzen auf zu nehmen.

Zwei zeitlose Botschaften sind überliefert:

Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen.

Ich meine, diese Botschaften sind als immerwährende Aufträge zu verstehen. Ziehen wir Resümee, dann sieht dieses ganz schlecht aus. Frieden ist noch immer nicht die anerkannte Form des Zusammenlebens. Immer wieder lassen sich Menschen aufhetzen, andere Menschen zu töten, nur weil sie anders sind.
Der jahrelange Krieg in Syrien ist leider nur ein Beispiel, wenn auch ein furchtbares. Selbst auf unschuldige Kinder fallen die berüchtigten Fassbomben. Wir dürfen diese Meldungen nicht nur einfach zur Kenntnis nehmen. Wir sollten laut und vernehmlich fragen. Wer liefert die Waffen? Wer bezahlt die Waffen und womit? Wer verdient das Blutgeld? Zeigen wir nicht mit dem Finger auf andere.
Die Bundesrepublik ist einer der größten Waffenlieferanten der Welt. Es ist eine Schande, dass überhaupt diskutiert wird, ob Waffen nach Saudi-Arabien geliefert werden oder nicht. Diese Land, von Fürsten regiert wie im finsteren Mittelalter, ist am Krieg im Jemen beteiligt, unterdrückt seine Bewohner und lässt sogar Menschen öffentlich mit dem Schwert köpfen, für teils lächerliche Delikte.

Unsere Weltwirtschaftsordnung ist so konstruiert, dass der reiche “Norden” auf Kosten des armen “Südens” lebt. Da gibt es dann noch Zeitgenossen, die sich wundern, wenn sich Menschen auf den Weg nach Europa machen, weil sie auch leben wollen. Jahrzehnte lange “Entwicklungshilfe” hat an den Zuständen grundlegend nichts geändert. Auch hier gilt, ist es höchste Zeit zum Aufstehen.

Ist es nicht herrlich durch einen Wald zu wandern und das Rauschen der Bäume zu genießen. Ein wahres Wunder an Formen und Farben, ein Sonnenuntergang oder ein Sonnenaufgang. Ist es nicht faszinierend zu sehen, mit welch akrobatischen Flügen sich die Vögel ihr Futter aus den Nussschalen holen. Wunderbar die vielen Grüntöne im Frühling und die große Farbpalette im Herbst. Das Summen, das Zwitschern und die wunderbaren Düfte, all das lieben wir. Doch diese wunderbare Schöpfung ist in Gefahr, in höchster Gefahr. Der Klimawandel ist schon so weit fortgeschritten, dass es aller höchste Zeit ist, gegen zu steuern. Was nützt dem Klima, was schadet dem Klima, das sind die Fragen aller Fragen. Wir müssen a l l e Opfer bringen. Wer etwas anderes behauptet, der lügt. Es ist auch möglich, wenn man nur will, dass diese Lasten gerecht verteilt werden.

Zur Erfüllung der Weihnachtsbotschaft gehört auch, sich dem Hass, den Verleumdungen, den Rassenwahn mutig entgegen zu stellen. Jesus war Jude und wurde am achten Tag beschnitten, eine der drei Könige aus dem Morgenland hatte eine schwarze Hautfarbe. Ein Zeichen, auf den Menschen kommt es an, und alle sind Kinder Gottes.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern die Geduld und Muße, über die Weihnachtsbotschaft nach zu denken und den Mut und die Kraft, die Botschaft im Alltag um zu setzen.

In diesem Sinne frohe Weihnachten und ein friedliches Jahr 2020.

Hans Dötsch, Kreisvorsitzender 60+ der SPD

Teilen