SPD - Mitglieder im Bildungsausschus stimmen gegen den Personalvorschlag der AfD

28. November 2018

Die SPD_Mitglieder im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtages haben dem Personalvorschlag der AfD nicht zugestimmt.

Simone Stromayr und Margit Wild haben gegen die Personalie Markus Bayerbach gestimmt. Inklusion, Integration und der Umgang mit der deutschen Geschichte widersprechen allen sozialdemokratischen Grundwerten.

Auch an der Basis sorgt die Besetzung des Vorsitzes des Bildungsausschusses durch einen Abgeordneten der AfD für Unmut. Die bereits geäußerten Bedenken der Lehrerverbände und von Elternvertretungen sind nur zu gut nachvollziehbar. Hans Dötsch, Vorsitzender der AG 60+ im Kries Bayreuth meldet sich mit einem Leserbrief zu Wort:

“ Dankenswerter Weise berichtet der NK auf Seite 1 am 22.11.18, dass die AfD den Vorsitz des Landtagsausschusses Bildung übernehmen will.

Die Lehrerverbände reagieren mit Besorgnis und Unverständnis. Besorgnis deshalb weil diese rechtsradikale Partei u.a. die Auszeichnung “Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage” abschaffen will, Kinder ihre Lehrer anprangern sollen und den Beamtenstatus abschaffen möchten. Ein Lehrerverband stellt richtigerweise fest, dass die betreffende Partei auf ihre Wahlprüfsteine keine Antwort gegeben hat.

Hat man von der AfD wirklich etwas anderes erwartet?

Im Prinzip besteht ihr politischer Inhalt darin, Flüchtlinge aus Deutschland rauswerfen und die, die kommen wollen mit Gewalt abwehren, notfalls auch mit Waffengewalt.

Sieht man auf das amtliche Endergebnis der Landtagswahl, stellt man fest, 687.238 bayerische Wählerinnen und Wähler haben am 14.10.18 dieser Partei ihre Stimme gegeben (Zweitstimmen). Das ist mehr als das Neunfache der Einwohnerzahl von Bayreuth.

Glaubt man diversen Statistiken, dann wird diese Partei vor allem aus Protest gegen andere Parteien gewählt. Da fällt mir der Spruch ein “ Die Geister die ich rief, werd' ich nicht mehr los.”

Was man mit diesem Protest anrichten kann, ist jetzt bei der Ausschussbesetzung im Bayerischen Landtag sehr deutlich geworden. Den Protestlern rate ich, einmal, wenigstens für kurze Zeit, eine Bundestagsdebatte anzusehen. Wie sich dort die Herrschaften aufführen ist würdelos und abstoßend und eine Gefahr für unsere parlamentarische Grundordnung.

Auch wenn jetzt Spenden von dubiosen Organisationen zurück gezahlt wurden, bleibt doch einiges im Dunkeln. Wenn ich mir allein die große Anzahl der Wahlplakate dieser Partei zur Landtagswahl ansehe und das in Relation zur Mitgliederzahl setze, frage ich mich, wo kommt das Geld her.

Der Hundekrawattenträger spricht von der Zeit von 1933 - 1945 von einem Vogelschiss in der deutschen Geschichte, die sonst glanzvoll sei. Die Bedeutung einer Geschichtsepoche bemisst sich nicht nur an Jahren, sondern besonders daran, was ist in dieser Zeit passiert. In diesen 12 Jahren wurden 6 Millionen Juden von Deutschen oder im deutschen Auftrag bestialisch umgebracht. Die Nazis zettelten einen Krieg an, dem 55 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Es gab keine Geschichtsepoche davor, mit soviel Grausamkeiten. Auch außerhalb der Nazizeit war die Geschichte nicht glorreich, sondern mit Blut befleckt oder von schreiender Ungerechtigkeit geprägt. Beispiele: 30-jähriger Krieg, Bauernkrieg, Unterjochung fremder Völker in den deutschen Kolonien, Hexenverbrennung, Inquisition, Kreuzzüge, Judenpogrome, Ausbeutung der Arbeiterklasse.

Den Protestwählern rufe ich zu “Aufwachen” bevor es zu spät ist. Schon einmal ging in Deutschland eine Demokratie zugrunde."

Hans Dötsch, Vorsitzender der AG 60+ im Kries Bayreuth

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