Nur schwarze Schafe? -

23. Juli 2020

Es ist schlimm, wenn „Partys“ und Siegesfeiern in Randale ausufern. Wenn Juden auf offener Straße bedroht werden, wenn Urlauber ganz bewusst Sicherheitsauflagen missachten. Es ist auch schlimm, dass eine Partei in den Parlamenten sitzt, in deren Reihen sich Faschisten tummeln.

Ganz schlimm ist es, dass in den Reihen derer, die unsere Sicherheit gewährleisten sollen, Feinde der Demokratie ihr Unwesen treiben.

Da gab es einen Chef des Verfassungsschutze, dessen demokratische Gesinnung zumindest fragwürdig ist. Viel zu lange hat Herr Seehofer seine schützende Hand über ihn gehalten.

Die Eliteeinheit der Bundeswehr ist offensichtlich so stark von Rechtsradikalen unterwandert, dass eine komplette Kompanie aufgelöst wurde. Die Eliteeinheit KSK besteht, nach meinen Informationen nur aus Offizieren und Feldwebeln !!

Mit Entsetzen nehme ich zur Kenntnis, bei dieser Einheit und in der Bundeswehr generell fehlen zehntausende Schuss Munition und jede Menge Sprengstoff. Handelt es sich um Schlamperei bei der Buchführung oder sind Munition und Sprengstoff an einem geheimen Ort gebunkert? Einfach unglaublich.

Der Attentäter, der in Halle betende Menschen in der Synagoge ermorden wollte, sitzt im Gefängnis. So weit so gut. Ohne Wissen der Gefängnisleitung erhielt er Hafterleichterungen und wurde nur noch unzureichend bewacht. Ist das Schlamperei oder ist ein braunes Netzwerk tätig?

Immer wieder werden von Feinden unserer Demokratie, die zu feige sind, ihr Gesicht zu zeigen, Morddrohungen per e-mail verschickt. An sich schon ein unglaublicher Vorgang. Dass die Adressen von einem Polizeicomputer stammen muss alle Alarmglocken schrillen lassen.

Der Verdacht, dass es Polizisten gibt, die Angehörige von Minderheiten besonders scharf kontrollieren, allein aus rassistischen Gründen, ist nicht ausgeräumt. Innenminister Seehofer lehnt eine entsprechende Untersuchung ab.

Diese Untersuchung wäre aber wichtig, um die „schwarzen Schafe“ aus dem Dienst zu entfernen und den Verdacht von der übergroßen Mehrheit der Polizisten zu nehmen.

Unsere Polizisten leisten einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft. Viele von ihnen können sich nicht sicher sein, ob sie von der Schicht heil zurückkehren. Sie müssen in Bruchteilen von Sekunden Entscheidungen treffen, über die die Justizbehörden und Anwälte, aus sicherer Entfernung, dann urteilen.

Neben guter Ausbildung, Ausrüstung, Bezahlung und sozialer Sicherung brauchen unsere Polizisten*innen die Anerkennung durch die Politiker und die Gesellschaft. Dazu gehört auch die Entfernung von Demokratiefeinden aus dem Dienst. Das gilt natürlich auch für anderen Sicherheitsbereiche.

Hans Dötsch Vorsitzender AG 60+ Bayreuthland

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