Informationsfahrt der AG 60+ BAyreuthland nach Prag und Lidice

26. September 2018

Die alljährliche 2-Tagesreise von 60+ führte 2018 in das Nachbarland Tschechien.

Zunächst wurde uns wieder einmal bewusst, wie groß unser Landkreis ist. So dauerte es seine Zeit bis alle Fahrgäste von Gefrees bis Plech ihren Platz im Bus eingenommen hatten.

Zunächst stand die Gedenkstätte Lidice auf dem Programm. Diese erinnert an die totale Zerstörung des Dorfes durch die Nazis und die Ermordung fast aller Männer, Frauen und Kinder. 1942 versuchten zwei tschechische Widerstandskämpfer den SS-Führer Heidrich zu liquidieren.
Doch Heidrich überlebte den Anschlag, starb aber einige Tage später in Prag. Die Nazis reagierten mit einem fürchterlichen Rachefeldzug, dem u.a. Lidice zum Opfer fiel. Mit einem Film, Bildtafeln, einem Modell des früheren Dorfes und anderen Dokumenten wird an diese scheußliche Tat erinnert. Die Gedenkstätte liegt in einem sehr schönen und weiträumigen Park.

Die Fahrt führte dann in die Hauptstadt Prag, die Millionenmetropole an der Moldau. Zunächst besichtigten die Genossinnen und Genossen und Freunde die Stadt per Schiff auf der Moldau. Zu sehen waren viele geschichtsträchtige Bauten und natürlich die Prager Burg und die Karlsbrücke. Der Abend war böhmisch gestaltet. Landestypisches Essen, Pilsner Urquell, böhmische Musik und ein Tanzpaar in Tracht brachte die Reisegesellschaft sehr schnell in eine großartige Stimmung.

Eine Stadtführerin erläuterte während der Busfahrt und bei einem Spaziergang durch die Altstadt das Prager Leben. Die Stadt erweist sich als ein Touristenmagnet, vor allem für Gäste aus Asien. Für uns neu, die einzelnen Stadtbezirke führen ein gewisses Eigenleben. ( Prag 6 ist Partner der Stadt Bayreuth ). Der ÖPNV besteht vor allem aus Straßenbahnen, die ständig gut besetzt fahren, und einer U-Bahn. Trotzdem ist der Verkehr ein großes Problem, wie auch in deutschen Millionenstädten. Hier versucht die Stadtverwaltung einen neuen Weg, um den ÖPNV noch attraktiver zu gestalten. Bewohner ab 70 Jahren fahren kostenlos.

In einem traditionsreichen Prager Wirtshaus genossen wir noch einmal die böhmische Küche und das gute Bier.

Selbst wer sich längere Zeit in Prag aufhält, entdeckt nur einen Teil dieser Metropole. Während der Stadtführung wurden auch historische Daten angesprochen, beispielsweise die Niederschlagung des “Prager Frühlings” vor fast genau 50 Jahren und die Ausreisegenehmigung für die DDR-Bürger in der deutschen Botschaft 1989.

Wer vor der Wende Prag besichtigte, wird die Stadt kaum wiedererkennen. Das Grau ist gewichen und farbige Fassaden und restaurierte Jugendstilhäuser vereinen sich mit Gebäuden aus vielen Geschichtsepochen zu einem sehenswerten Ensemble.

Im kleinsten der bekannten westböhmischen Kurorte, Franzensbad, bewunderten die Fahrgäste die einladenden Kuranlagen und die herausgeputzte Stadt.

Richtung Heimat erlebten wir wie bequem es ist, die Grenze ohne lästige Kontrollen zu passieren.

Der Kreisvorsitzende kündigte an, dass auch 2019 eine 2-tägige Fahrt stattfinden soll.

Voll mit interessanten und auch zum Nachdenken anregenden Eindrücken fuhren wir die einzelnen Haltepunkte wieder an.

Hans Dötsch, Kreisvorsitzender 60+

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